S cheinbare Kleinigkeiten, die uns zu ganz alltäglichen Selbstverständlichkeiten geworden sind, haben prägende und verheerende Folgen mit sich gebracht. Doch die Menschen erkennen es nicht oder wollen es gar nicht wissen, haken nicht nach, thematisieren es nicht.

Grundlage einer dieser Kleinigkeiten ist der sogenannte Dualismus : Das „Schwarz-Weiß-Denken“, das Schwarz-Weiß-Handeln. Wir werden vom Kleinkindalter dazu erzogen, an "Gott" und zwar an den "Lieben Gott" zu glauben: Allgütig, -mächtig, -wissend. Der "Böse Gott", umgangssprachlich Teufel genannt, wurde den Menschen als Teil des Kirchen-Gottes unterschlagen und in die „Hölle“ ausgelagert, obwohl er doch allgegenwärtig ist. Aber er passte nicht ins Narrativ. Zwei Personifikationen Gottes, der eine im Himmel, der andere in der Hölle. Dies widerspricht fundamental der für jedermann erlebbaren, ja, bei sich selbst nachvollziehbaren Erfahrung der Realität, der Einen Welt , in der Gut und Bös stets vermischt sind, Hand in Hand daherkommen, erkannt werden oder nur noch darauf warten, nach dem jeweiligen Bedarf auf „gut“ oder „bös“ gebürstet zu werden. Unzählige soziologische und&xnbsp;anthropologische Untersuchungen haben diese Trennung des menschengemachten Gottes in verschiedene Entitäten als&xnbsp;Denkfehler widerlegt. Sie entstammen der Kindheitsphase der Menschheitsgeschichte&xnbsp;und waren so ungemein bequem und scheinbar plausibel, dass sie sich bis heute gehalten haben und sogar vehement gefordert werden. Konnten die Menschen doch durch einen Schwarz- oder Weiß-Verweis leicht gelenkt werden: Der, die oder das sind böse, sind Schurken oder sind gottgefällige Vorbilder … Jeder Konflikt, jedes widersprüchliche Verhalten kann so der natürlichen Spielbreite entzogen und zur Verwendung von Feindbildern missbraucht werden. Massenpsychologische Methoden gelingt es bis heute (!), die "Kleinigkeit" der dualistischen Verzerrung bis zur Rechtfertigung von Weltkriegen zu verwenden, weil der zum Feindbild erklärte Gegner ein „Böser“ ist. Eine Kleinigkeit?

Der Mensch besitzt das exklusive Recht, Allem einen Namen zuzuteilen. Dem Sandkorn, den Wolken, Ameisen, Menschen, den Farben, Gemütszuständen, den Krankheiten, seinem selbsterdachten „Gott“ usw. Und wie nennen wir die höchste Macht, Instanz, die uns unbegreiflich, unermesslich und unerklärlich ist? In unserem Kulturkreis nennen wir sie Gott, Deus, Theos. Andere haben Allah oder Jehova als Namen gewählt. Es gibt weltweit hunderte, tausende Götter und Göttinnen – allesamt von Menschen erdacht und mit phantasievollen Namen und Abbildungen bedacht. Als ob es unser Recht wäre, auch und gerade die höchste Macht mit Namen zu belegen!? Um die Menschen darauf festzulegen, einzufangen und mit allen denkbaren Eigenschaften der anthropogenen Gottesvorstellung zu füttern. Unsere Kirche geht sogar noch weiter und produziert einen Bilderrausch von, über und zu Gott, den Engeln, Heiligen und dem gesamten religiösen Personal. Der Mench also hat sich alle dieser Art Götter untertan gemacht, hat sie im Griff und spürt vielleicht, aber erkennt nicht, dass er einem riesigen, letztlich zerstörerischen machtlüsternen Betrug ausgeliefert ist, der die Kirche, ihre Religion und die gesamte epigenetisch verdorbene Gesellschaft eher zu einer Satans-Gemeinde deformiert hat. Die Gegenwart bezeugt es im überdeutlich!

Das Prinzip dieses vorsätzlich irrationalen Denkens ist das gleiche wie beim Dualismus. Namen sind Begriffe, sie definieren, begrenzen das benannte Subjekt oder Objekt, prägen, sind einem Brandzeichen vergleichbar. Sie sind im Zusammenhang mit der höchsten, nicht begreifbaren Macht also völlig fehl am Platze, grotesk, sind eine hochmütige Lästerung. Begriffe des Unbegreiflichen? Mit der Definitionsmacht über „Gott“ ist es dem bevormundenden Klerus möglich, jede gerade ins Zeitgeschehen passende Anweisung mit der Parole „Gott will es“ uns in den Mund zu legen, unausweichliches Gewicht zu verleihen: auch einem millionenfachen Morden in Kriegen. Nur eine Kleinigkeit?

Mummenschanz, Arroganz und Ignoranz hatten der Kirche über Jahrhunderte die Meinungs- und Deutungshoheit bei allen Zweifeln gesichert. Durch Unterdrückung und Verzögerung der allgemeinen Volksbildung hatten sie tatsächlich für eine gewisse Zeit einen intellektuellen Vorsprung, der sie zu sehr in Sicherheit wiegte. Als dann aber Wissenschaftler zB unbezweifelbar das Heliozentrische Weltsystem, die Heliozentrik, bewiesen, gerieten die Kleriker in Panik: Ihre Geozentrik mit der so gemütlich ausgedachten Einsetzung der Erde als Weltzentrum brachte die arrogante Selbstherrlichkeit zu Fall. Doch trotz der unumstößlichen Beweise ging die Kirche dazu über, Andersdenkende, Vertreter der neuen Weltsicht noch Jahrhunderte lang zu verfolgen, mit dem Tode zu bedrohen oder zu ermorden. Ja, Nazi-Verhältnisse sind stets und überall auf der Lauer. Sie gediehen und gedeihen besonders bei Machtanhäufung. Vergleichbare Verhältnisse der Gegenwart sind systembedingt. Und das System hat sich bis heute nicht verändert. Warum wird der Menschheit das angetan? Wer sind die Nutznießer? Die Machtgenießer?!

Die Gründung der christlichen Kirche war eine Fehlgeburt, eine Totgegurt. War möglicherweise gar nichts Anderes beabsichtigt? Denn die ersten Christenscharen hatten zum Teil erheblich unterschiedliche Ansichten zur Bibelauslegung und den geplanten Satzungen. Wie wurde mit diesen Querdenkern verfahren? Wie auch in einem heutigen Nazistaat: Verleumdungen, Drohungen und bei anhaltendem Widerstand Mord und Totschlag, Schändung geächteter religiöser Symbole und Bauwerke. Und nach schließlich erkämpfter Einheitlichkeit der Glaubensinhalte mussten diese auch dem aufgeschreckten Volk „nahegebracht“, indoktriniert, also eingehämmert werden: Wiederum mit Nazigewalt: Hexenverbrennungen, Folter und Inquisition über sechs Jahrhunderte hinweg. Also war offensichtlich nie das Seelenheil der Menschen, sondern die unumschränkte Macht der Kirchenimperialisten über die Seelen das Ziel der „Hlg. Kirche“. Die Nachfolge Jesu Christi wurde nach außen gebetsmühlenartig betont, beschworen und gefordert. Hinter der Fassade aber wurde gegen jeden Rat Jesu verstoßen, Kriege wurden massenweise geführt - mehr und mehr im arglistigen Verbund mit den langsam erwachenden, erstarkenden Herrschern – in trauter Einhelligkeit bis heute! Dies musste dazu führen, dass die Kirche – wie in zahlreichen Essays dieser Seiten geschildert – zu einem Ungeheuer, einem Moloch entartete, der als „Größte Verbrecherorganisation der Menschheitsgeschichte“ bezeichnet werden musste! Und mit ihr gerieten unvermeidlich die gläubigen Gesellschaften sehenden Auges in den finalen Niedergang.

Die Kirche konnte und wollte nicht aus diesem tödlichen Fahrwasser heraus zur Lehre Jesu Christi zurück: Sie hätte die Komplizenschaft mit den ebenfalls satanistischen weltlichen Herrschern verprellt und hätte ihre Privilegien und Reichtümer verloren. Das war zuviel für ein Nadelöhr, zuviel für die Verbrecher hinterm Kreuz. So überzog der Morbus Dei, die Gottes-Krankheit unsere westliche Welt. Die gröbsten und irrigsten Tollheiten werden heute verbrochen und begrinst. Möge die höchste und größte Macht unsere Hoffnung sein.

Es kann uns nicht wundern, wenn die Frage nach der Definition des Begriffs „Leben“ gar nicht mehr gestellt wird. Meine Vorstellung sieht das Leben als universell an: Alles ist mit Leben beseelt. Das Atom mit seinem Nanokosmos im Innern, Steine, Flora und Fauna. Das Universum lebt! Es ist unvorstellbar, dass das gesamte Universum, so auch unser menschlicher Organismus ausschließlich aus Atomen aufgebaut ist, diese aber lediglich als lebloser Schrott gelten. Unsere Organe bestehen nur aus toter Materie? Die Menschen wurden durch die „christliche Kirche“, gezielt besoffen, ja, größen-wahnsinnig gemacht: Abstürze und größte Dummheiten und Verbrechen sind bei solchem Menschentyp vorprogrammiert: Siehe unsere Zeitgeschichte. Dieser Typ ist peinlich unselbständig und wird nie selbstmächtig werden. Lieber kriecht er immer wieder bei eintretenden Katastrophen zum Spender seines Hochmuts zurück.

All dies ist der Kirche und den Herrschenden nur zu bewusst. Sie bleiben untätig ...

März 2025

ENDE

Themen